von Crailsheim über Wackershofen zurück nach Neckarsulm
Schulhaus aus Satteldorf

Anfang September die zweite Pedelectour  zu meinem "Radprojekt - 3 wird rund". Da der schnelle Zug nur alle zwei Stunden fährt, will ich es nicht riskieren, dass durch eine Zugverspätung in Neckarsulm der Anschlusszug in Heilbronn weg ist und radle zum Heilbronner HBF.  Der Zug steht pünktlich auf dem Gleis. Ursprünglich  war die Radfahrt von Neckarsulm nach Crailsheim geplant und mit dem Zug retour. Da ich die Gefahr, dass der Zug zurück nach Hause ausfällt, vermeiden will, gehe ich auf Nummer sicher und starte von Crailsheim Richtung Zuhause :-) (Auch an diesem Tag gab es, als ich im Zug saß, Mitteilungen über gestrichene Verbindungen wie z.B. dass der nächste Zug in Schwäbisch Hall-Hessental endet, da hätte ich blöd aus der Wäsche geguckt). 

Heute, 19.11. wieder ein Überraschungstag :-( Dank dem endlich regenfreien Zeitfenster hatte ich eine größere Tour geplant, gestern Abend noch alles ok, heute: die ersten beiden Zugverbindungen ausgefallen, für die dritte Zugverbindung die Tourplanung gekürzt und dann ? - kam eine Sturmwarnung. Wir hatten heute herrlichen Sonnenschein mit gräßlichem Sturm, der Plan wurde zu Hausarbeit geändert :-) 

Crailsheim

Vom Bahnhof (den ich bei der letzten Tour zeigte) geht es über den ZOB Richtung Stadt. Im Park des ZOB bleibt dem Postillon beim Anblick des ergrauten Laubfrosches vor lauter Schreck der Ton im Hals stecken, es gibt keine musikalische Begrüßung 😂

Über den Herrensteg, mit Blick auf die Jagst, vorbei am Zeughausturm, einer der wenigen erhaltenen Türme der ehemals 1100m langen Stadtmauer, durch die Stadt.

Mein erstes Ziel ist die Villa auf dem Kreckelberg (Wilhelmshöhe). Von hier hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt. Im Park steht die über 100 Jahre alte geologische Pyramide mit den Gesteinsarten der Region. Die Villa und die Pyramide wurden von Richard Blezinger (1847-1928), Apotheker und Ehrenbürger von Crailsheim, errichtet. Die Villa, ein kleines Landhaus mit Türmchen, steht seit 1895. 

Hier gibt es auch einen Vogel- und Tierpark mit freiem Eintritt, Spende erwünscht, geöffnet von Mai bis Oktober. 

Die Villa ist der Startpunkt des Planetenwegs mit 8 hölzernen Stelen die das Sonnensymstem darstellen. 

Vorbei am im Jahr 1841 angelegten Jüdischen Friedhof, das letzte Begräbnis 1968 mit dem KZ-Überlebenden Moritz Eichberg, der nach dem KZ in der Stadt lebte,

zurück in die Stadt. Kurzer Stopp beim Schweinebrunnen auf dem Schweinemarktplatz (hier fand früher der Schweinemarkt statt) und der Liebfrauenkapelle.

Über die Jagst geht es zum Früheren Bahnbetriebswerk, dass vom Fördervereins BW Crailsheim unterstützt wird. Hier steht auch das Industriedenkmal,  der Wasserturm, 1912 mit einer Höhe von knapp 24m errichtet. Der Turm diente der Wasserversorgung der Dampflokomotiven. Seit 1978 steht der Turm, unter Denkmalschutz.    Quelle: Stadt Crailsheim.de

Entlang der Bahnstrecke vorbei an Maulach, der ausgeschilderte Radweg führt bei Ölhaus geradeaus und durch den Wald. Ich will nicht durch den Wald und biege an der Kreuzung in Ölhaus rechts Richtung Eckartshausen ab. 

Ilshofen

Haller Tortum in Ilsfeld

Im Jahr 1288 wurde der Ort erstmals als Besitz des Grafen von Flügelau erwähnt. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde Ilshofen 1562 alleiniger Besitz der Stadt Hall. Aus dieser Zeit stammt der 1609 errichtete Haller Torturm, der einst Teil der Stadtbefestigung war. 

Evangelische Kirche St. Petronella. Hier im Ort scheint es viele Leser zu geben, so ein großes öffentliches Bücherregal entdeckte ich bisher nicht. Vorbei am Lerchensee

Richtung Bühlertal. Vor Hopfach geht es rasant und kurvig durch den Wald den Berg hinunter. 

Hopfach

gehört zu Wolpertshausen, erstmal erwähnt als Hopfau im Jahr 1268, 125 Einwohner. Das Mühlengebäude wurde zu einem Wohnkomplex umgebaut. Das wünsche ich mir öfters, bevor ein Gebäude leer steht. Auf der  ⇒ Gemeindeseite  ein Foto der Mühle vor dem Umbau.

Ab Hopfach befinde ich mich im Naturschutzgebiet Unteres Bühlertal. Die Bühler ist ein 49 km langer Nebenfluss des Kochers, mündet bei Geislingen in den Kocher  und  entspringt bei Pommertsweiler. 

Kurz nach Hopfach führt ein Weg links von der Straße ab und unterhalb der Straße bis Cröffelbach, vermutlich die älteste Siedlung von Wolpertshausen, 204 Einwohner 

In Cröffelbach kurze Ratlosigkeit, die Straße Richtung Geislingen ist wegen Straßenbelagsarbeiten gesperrt. Von einem Radelnden erfahre ich, dass die Zufahrt und der Bühlertalradweg frei sind. Der Rad- und Wanderweg wechselt zwischen kurzen asphaltierten und überwiegend befestigten Wegen und führt durch eine schöne Landschaft. Kurz vor der Geislinger Mühle kann man ein Bad (mit Pool im Fluss) nehmen. 

Der Bühlertalradweg endet bei Geislingen und von hier geht es ein kurzes Stück auf dem Kochertalradweg bis nach Untermünkheim. Weiter Richtung Wackershofen.

Wackershofen

liegt an der Bahnstrecke nach Crailsheim mit Haltestelle direkt am Hohenloher Freilandmuseum. Das Freilichtmuseum mit über 70 historischen Gebäuden ist das größte Freilichtmuseum in Baden Württemberg. Einzelne historische Gebäude wurden an ihren Ursprungsorten abgebaut und hier wieder errichtet. 

Hier halte ich mich etwas länger auf, incl. Kaffee- und Kuchenpause. Die Fotos sind aus dem frei zugänglichen Bereich.  

Die Innenaufnahmen aus den beiden Stockwerken des Bahnhofes Kupferzell, der hier wieder aufgebaut wurde:

Das Getreidelagerhaus aus Kupferzell  und das Verwaltungsgebäude:

Wer mehr zu dem Freilichtmuseum (nach dem Eintritt) sehen möchte, bei Traudi gibt es sehr informative Artikel über das Freilichtmuseum Wackershofen:  

⇒ schlossspross.de/im-freilichtmuseum-wackershofen-teil-1 

⇒ schlossspross.de/im-freilichtmuseum-wackershofen-teil-2

*** Nachtrag, auch hier sehr schöne Fotos vom Museum: 

⇒ rolfs.photos/umgebung-heimat-2/wackershofen

Über Gailenkirchen mit der Marienkirche, vorbei an Waldenburg mit Blick zum Waldenburger Schloss, nach 

Neuenstein

im Hohenlohekreis. Liegt an der Bahnstrecke Heilbronn - Crailsheim und an der A 6. Die umfangreiche Der Bahnhof, 1862 Einweihung, wurde saniert und ist nun Kulturbahnhof mit abwechslungsreichem Programm.

Bekannt ist Neuenstein durch das 

Schloss Neuenstein

das im frühen 13. Jhdt. als Wasserburg entstand und in den folgenden Jahrhunderten zum Schloß erweitert wurde. Das Schloss beherbergt ein Museum und das Hohenloher Zentralarchiv und ist an bestimmten Tagen  geöffnet und kann mit einer Führung besichtigt werden. 

Auf meinem weiteren Weg entdecke ich diese hölzernen "Gesellen"

Öhringen

die größte Stadt des Hohenlohekreises mit über 25.000 Einwohnern. Erste geschichtliche Bedeutung erlangte Öhringen in der Römerzeit, mit zwei Kastellen und einer großen Siedlung gehörte es zu den wichtigsten Truppenstandorten am äußeren Limes. Der Limes Radweg führt durch Öhringen. 

2016 war Öhringen Ausrichter der Landesgartenschau, das ehemalige Geländer wird durch den Freundeskreis gepflegt.  

Ab Cappel, dazugehörende Gemeinde, geht es entlang der Ohrn vorbei am Kletterturm, dem Tiergehege mit Voliere, dem See im Heckengarten und dem Renaissance Schloss, das heute Sitz der Stadtverwaltung ist,

zum Hofgarten mit der Stiftskirche im Hintergrund. 

Ein Abstecher zum Krankenhaus mit Neubau, der 2025 fertig sein soll. Man bangt nun etwas was die Klinikreform bringt (Herabstufung ? ). Das Krankenhaus verfügt über 5 Fachabteilungen, ca 500 Mitarbeiter versorgen jährlich 12.000 stationäre und 26.000 ambulante Patienten.

Bei Unterohrn verlasse ich das Flüsschen Ohrn und fahre Richtung Brettachtal weiter. Ab Brettach teste ich eine Abkürzung: vorbei an Cleversulzbach nach Dahenfeld (statt über Neuenstadt). Kurz vor Dahenfeld ein letzter Blick Richtung Neuenstadt und ab hier durch den Wald, am Dahenbach entlang, durch Dahenfeld nach Hause. 

Streckenverlauf der Radtour

Rad:

Crailsheim - Neckarsulm

95 Km (plus 11 km Anfahrt) ⬈936m ⬊1139m   ⤒463üNN  🕐  5 Std  

 


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