Schloss Kugelhammer
Erstmalige Erwähnung des Schlosses 1330. Es wurde neben einem früheren Hammerwerk erbaut. Nach der Zerstörung 1552 wurde es 1608 im Stil der Nürnberger Patriziersitze wieder aufgebaut. Das Schloss wechselte einige Male den Besitzer, bevor es 1678 in den Besitz von Johann Karl Schüsselfelder (1653-1709) gelangte. 1709, kurz vor seinem Tode, wurde von ihm die Schüsselfelder'sche Familienstiftung gegründet. Grundlegende Sanierung des Schlosses in den Jahren 2005-2010.
Das Schloss liegt in Gugelhammer einem Gemeindeteil des Marktes Wendelstein. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Munition und Kanonenkugeln hergestellt. Seit diesem Zeitpunkt heißt der Herrensitz Schloss Kugelhammer. Das Schloss wurde bis zum Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals vom aufgestauten Gauchsbach umflossen. Der Eisenhammer, die Schmiede und das Sägewerk beim Schloß blieben bis 1845 in Betrieb, bis der Kanalbau dem Gauchsbach das Wasser entzog. Das Schloss ist auf Nachfrage zu besichtigen.
Ludwig-Donau-Main-Kanal
Ein Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst. Der erste Entwurf für den Kanal wurde 1832 veröffentlicht. Es gab viele Menschen die gegen den Kanalbau waren und eine Eisenbahnstrecke favorisierten, dennoch fiel der Startschuss für den Kanalbau am 1. Juli 1834. Am 1. Juli 1836 erfolgte der Spatenstich an sieben Stellen gleichzeitig, der Bau hatte begonnen. Sachsen, Schwaben, Österreicher und Italiener kamen auf der Arbeitssuche bis hierher. Bis zu 9000 Menschen, auch Frauen, waren auf der Baustelle beschäftigt, die im Akkord und auch Nachts arbeiteten. Die Beaufsichtigung und Unterbringung der Arbeitskräfte war schwierig und es kam zu Problemen mit der Bevölkerung. Kasernenähnliche Bauten für die Arbeitskräfte wurden errichtet.
Am 6. Mai 1843 eröffnete König Ludwig I. die Schifffahrt zwischen Nürnberg und Bamberg. Am 1. Juli 1846, nach 10jähriger Bauzeit, wurde der Kanal offiziell eröffnet. Der Kanal war bis 1863 rentabel und machte danach nur noch Verluste.
In England begann zwischen 1825 und 1830 das Zeitalter der Dampfmaschinen und obwohl König Ludwig I. den Kanal favorisiert hatte, ließ er ab 1843 die Ludwig-Nord-Süd-Bahn bauen. Schnell erkannte man, dass die Eisenbahn weniger umständlich und teuer wie der Kanal war.
1917 fiel die Entscheidung für den Nachfolgekanal Rhein-Main-Donau, der 1992 fertig gestellt wurde.
1950 erfolgte die Auflassung durch das Bayerische Innenministerium. Die nun zuständigen Regierungen taten nur das Allernötigste. Wo der Kanal im Weg war, wurde er verkleinert oder beseitigt. 1978 erfolgte die Ersterfassung einzelner Bauwerke in die Denkmalliste und er wird inzwischen als touristisch bedeutendes Kulturdenkmal wahrgenommen.
Aufnahmen Sony 24-105 mm März 2022
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