Deutsches Zweirad-Museum und NSU-Museum

Teil 1

Das erste Motorradmuseum in Deutschland.

Eröffnung am 19. Mai 1956 im Gebäude des ehemaligen Deutschordensschlosses. 1986 die Eröffnung einer eigenen NSU-Abteilung und das Museum erhielt seinen heutigen Namen. Das Museum wurde immer wieder erweitert und umgebaut, z.B. in den 1970er'n investierte die Stadt Neckarsulm in einen 2-jährigen Innenausbau, letzter Umbau 2019.

Aktuell sind im Museum 140 Motorradmarken und127 Fahrradmarken auf 2000 qm Ausstellungsfläche zu sehen, Leihgaben aus Privatsammlungen oder von Firmen tragen zusätzlich zu der Ausstellungs-Qualität bei. Jährliche Sonderausstellungen werden angeboten. 

Das Museum ist barrierefrei. Für den kleinen Durst werden Kaffee und Getränke angeboten. Zahlreiche Bücher zur Geschichte und Artikel können erworben werden.

Zur Seite des Museums ⇒ Besuch planen

Sonderausstellung bis 4. Mai 2025

MADE IN ENGLAND – British Beauties

Im Kinoraum

Ein Auszug aus der NSU - Firmengeschichte

  • 1873 gründen Christian Schmidt und Heinrich Stoll in Riedlingen an der Donau eine "Mechanische Werkstätte zur Fabrikation von Strickmaschinen
  • 1880 in Riedlingen fehlen Expansionsmöglichkeiten, Umzug in die ehemalige Brunnerschen Säge- und Gipsmühle in Neckarsulm. Hier wird eine neue Werkstatt aufgebaut
  • 1886 die Firma sieht im Bau von Fahrrädern ihre Zukunft und erweitert den Betrieb um eine Fahrradabteilung. Im Jahr 1889 werden von 60 Mitarbeitern bereits 200 Fahrräder hergestellt
  • 1892 drei Buchstaben aus dem Ortsnamen werden zum Firmenzeichen: NSU
  • 1900 entsteht das erste Neckarsulmer Motor-Fahrrad und wird in Serie mit schweizerischen Zedel-Einbaumotoren hergestellt
  • 1903 Ausstattung mit werkseigenen Motoren
  • 1906 erste Autokonstruktionen entstehen  2- 4- und 6-Sitzer mit 12 bzw. 24 PS-Vierzylindermotor
  • 1909 Otto Lingenfelder fährt mit der Neckarsulmer mit V-Motor auf der Rennbahn in Los Angeles 124 km/h
  • 1911 stellt NSU 50% des deutschen Gesamtexports an Motorrädern
  • 1913 Das Kürzel N.S.U. ersetzt das Neckarsulmer auf Motorradtanks und Kühlern
  • 1928 die Weltwirtschaftskrise zwingt NSU den Automobilbau an FIAT zu verkaufen. Der 1,8 Liter Sechszylinder Tourenwagen ist das letztgebaute NSU-Automobil bis zum Jahr 1957. (das Heilbronner Zweigwerk wird von Fiat (Italien) übernommen und als NSU-Automobil-AG weitergeführt. In der Nachkriegszeit nahm Fiat die Produktion in Heilbronn wieder auf. Da NSU, entgegen der vertraglichen Vereinbarung, wieder in den Automarkt einsteigt, werden die Heilbronner Fahrzeuge ab 1959 unter dem Namen "Neckar" produziert. 1973 wird in Heilbronn die Produktion eingestellt, der Fiat 128 war das letzte hier gefertigte Fahrzeug. An die Fiat-Werke kann ich mich aus meiner Kinderzeit gut erinnern, ich durfte mit wenn es zu Fiat ging, beruflich war ich später oft hier - hej nicht vom Thema abweichen :-)
  • 1945 ein Luftangriff vernichtet weite Teile der Werksanlage
  • 1953 Werner Haas wird Weltmeister in der 250er Klasse
  • 1954 Die Lampretta wird das meistzugelassene Zweirad in der BRD
  • 1955 die NSU ist größter Zweiradhersteller der Welt, 7.000 Mitarbeiter bauten 350.000 Fahrzeuge
  • 1956 Wilhelm Herz wird auf seiner NSU 500 ccm-Zweizylinder-Kompressormaschine mit 339 km/h der schnellste Motorradfahrer der Welt
  • 1957 NSU steigt wieder in den Automobilbau ein, der NSU Prinz läuft von den Neckarsulmer Fließbändern
  • 1958 der Motorradmarkt bricht ein, der NSU/Wankel-Motor wird entwickelt und in den Ro 80 eingebaut 
  • 1959 Umnennung in NSU-Motorwerke Aktiengesellschaft
  • 1960 das Millionste Moped "Quickly S"
  • 1964 die ersten "NSU Wankel Spider" gehen in Serie. Der Spider wurde mehrfacher Meister im Bergrennsport.

weitere Aufnahmen aus der NSU-Abteilung:

NSU Kettenkrad 

1943 - Diese Paarung von Motorrad und Raupenschlepper wurde von der Armee als Zug- und Transportmaschine eingesetzt. Nach dem Krieg war es in der Landwirtschaft ein begehrter Traktorenersatz. Nach dem Krieg entstanden bis 1948 nochmals über 500 Kettenkräder.

  • 1967 Ende der Motorradproduktion
  • 1969 Fusion der NSU Motorenwerke AG mit der Ingolstädter Auto Union GmbH - die Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Neckarsulm entsteht
  • 1977 nach 10 Jahren läuft der letzte Ro 80 vom Band
  • 1985 neuer Firmenname "Audi AG"

1932 entstand in Sachsen aus den Marken Audi, Horch, Wanderer und DKW die Auto Union AG. Ihr Markenzeichen: vier ineinander verschlungene Ringe, das bis heute an die vier Gründermarken erinnert.  Nachdem sowjetischen Besatzungstruppen die Produktionsanlagen in Sachsen enteigneten und demontierten, gründeten führende Mitarbeiter in Ingolstadt, Bayern, 1949 die Auto Union. 1958 und 1959 erwarb die Daimler-Benz AG alle Geschäftsanteile der Auto Union. Ab 1964 vollständiger Erwerb durch die Volkswagenwerk AG.

Megola - Ausstellung

1921 - 1925. Der Namen setzt sich aus den beiden Anfangsbuchstaben der Nachnamen von Hans Meixner, Fritz Gockerell und Otto Landgraf zusammen.  Inspiration durch den Flugzeugbau. Direktantrieb über Planetenradsatz ohne Kupplung und ohne Wechselgetriebe, gestartet wurde durch Anschieben, 5-Zylinder-4-Takt-Motor.

Im Motorsport war die Megola sehr erfolgreich, damals mussten die Motorräder zum Rennen angeschoben werden und so war die Konstruktion der Maschine kein Nachteil. Die Maschine wurde u.a. bei Bergrennen und Hochgeschwindigkeitsrennen eingesetzt. Hier erreichte sie bis 142 km/h.

Tourenmodell

ca. 14 PS, 637 ccm, ca 90 km/h Höchstgeschwindigkeit 

 

Einige Firmenlogos von den ausgestellten Fahrzeugen 

Teil 2 folgt (Rennsport, Kreidler, Tresore, Motorradsammlung)

 
 
 
Fotowelt Brigitte 0