von Meckesheim über Grombach nach Neckarsulm

Vom Bahnhof in Meckesheim zurück nach Hause. Die Gleise des Bahnhofs und der Parkplatz des Bahnhofes sind über Fahrstühle erreichbar. Es handelt sich hier um einen Trennungsbahnhof, angefahren von der Elsenztalbahn (Neckargemünd-Bad Friedrichshall) und Start der Schwarzbachtalbahn mit Endhaltepunkt in Aglasterhausen. Eröffnet wurde der Bahnhof im Jahr 1862.

Am Randbezirk von Meckesheim mündet die Schwarzbach in die Elsenz. 

Von hier starte ich zur Rückfahrt in den Heimatort.  

Auf der Alten Zuzenhäuser Straße führt der Weg parallel zur B45 nach 

Zuzenhausen 

Eine Gemeinde mit ca. 2.200 Einwohnern, im Elsenztal. Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 778. 

 

Rathaus Baujahr 1967

Ein Abstecher zur Mühle war geplant, es ist Kerwe und viele Personen auf der Straße, ich drehe wieder um.

Evangelische Kirche

1831 im Weinbrenner-Stil erbaut. Friedrich Weinbrenner (1766-1826), Architekt und Baumeister erbaute u.a. zahlreiche Gebäude in Karlsruhe. 

Zuzenhausen ist bekannt für den

"Dachsenfranz"

sein  richtiger Name lautete Francesco Regali, 1840 in Mailand geboren. Er nahm als Soldat an den italienischen Freiheitskämpfen teil und musste nach einem Streit fliehen. Seine Flucht führte ihn über die Alpen, ins Fichtel-, Erz- und Riesengebirge, bis er in den Wäldern des Kraichgaus und an der Bergstraße seine neue Heimat fand. Er lebte in selbst gebauten Erdhöhlen und verdiente seinen Lebensunterhalt mit der Jagd und dem Verkauf der Felle. Mit seinem selbstgewonnen "Dachsefett" konnte er manchen heilen. Bei den Bauern und Müllern befreite er die Höfe von Ratten und Mäusen. Seine Heldentaten als "berühmter Raubtierfänger" und sein kauziges Auftreten, machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. Er verschwand wieder und niemand weiß was mit ihm geschah.

In Zuzenhausen wird das "Dachsenfranz"-Bier in 6. Generation gebraut.   Quelle: dachsenfranz.de/biere

Die nächste Gemeinde an der Elsenz ist

Hoffenheim

("Hoffe") seit 1972 zur Großen Kreisstadt Sinsheim (umgangssprachlich "Sinse") gehörend. Erstmal erwähnt im Jahr 773. Seit dem Eintritt des TSG 1899 in die erste Bundesliga ist Hoffenheim weithin bekannt. Ein ehemaliger Jugendspieler des TSG war Dietmar Hopp

Nach dem zweiten Weltkrieg musste die Gemeinde rund 1000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene aufnehmen und hatte zu diesem Zeitpunkt selbst 1600 Einwohner.  

In der Alten Post ist das Heimatmuseum untergebracht. Daneben das Haus Brehm mit Schreibmaschinenmuseum

Haus Sohns aus dem frühen 18. Jhdt. im fränkischen Fachwerkstil, Evangelische Kirche von 1841

Weiter geht es entlang der Elsenz, durch Sinsheim nach

Steinsfurt

mit 3.300 Einwohnern die größte Gemeinde die seit 1973 zu Sinsheim gehört. In Steinsfurt der Gutshof Lerchennest, der Unterschlupf am 4./5. August 1730 des Kronprinzen Friedrich, später der Große genannt.  Der damals 18jährige wollte bei einer Reise durch Süddeutschland die Gelegenheit nutzen, um durch eine Flucht ins Ausland, den seit 1728 andauernden und stetig heftiger werdenden Konflikt mit seinem Vater ein Ende zu bereiten. Aufmerksame Offiziere bemerkten den Fluchtversuch und vereitelten ihn.

1740 wurde Friedrich zum König der Preußen ernannt.   Quelle: Infotafel

Heute befindet sich in dem Gebäude das Museum der "Freunde des Lerchennestes e.V."

Synagoge

erbaut 1893 von der israelischen Gemeinde Steinsfurt. 1937 in Privatbesitz. 1992 Gründung des Vereins um die Synagoge zu erhalten, seit 2003 unter Denkmalschutz und Kulturdenkmal. 2005 von der Stadt Sinsheim erworben, 2007 Übergabe an den Verein. Der Verein "Alte Synagoge Steinsfurt e.V." kümmert sich um den Erhalt des Denkmals und Erforschung der ehemaligen jüdischen Bevölkerung.   Quelle: Infoschild

Alte Kaserne

Fachwerkgebäude aus dem 16. Jhdt. mit einem Kreuz-Gewölbekeller. 1622 während dem 30-jährigen Krieg zerstört, 1626 wieder aufgebaut. Im Pfälzer Erbfolgekrieg 1689 abermals zerstört, 1704 vom kurpfälzischen Schultheis Johann Michael Raudenbusch erneut aufgebaut. Der Gewölbekeller war 1661 Treffpunkt religiöser Zusammenkünfte der aus der Schweiz eingewanderten Wiedertäufer.  Quelle: Infoschild 

Nach Steinsfurt verlasse ich das Elsenztal, der Weg führt auf der Kreisstraße am Eulenhof und an der Ehrstädter Mühle vorbei. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1762. In den 90er und 2000er war sie eine Institution, man konnte das Tanzbein schwingen oder sich einfach nur unterhalten. Später ein Restaurant mit Biergarten, aktuell ohne Betrieb und Privatgelände. Erinnerungen an eine schöne Zeit.  

Ehrstädt

seit 1971 zu Sinsheim gehörend, erstmals 774 in einer Schenkungsurkunde erwähnt, ca 570 Einwohner.  

Schloss Ehrstädt erbaut 1769 von Christoph Ferdinand von Degenfeld.

Ehemalige Synagoge, erbaut 1836, Verkauf 1912 und Nutzung als Stall/Scheune. 2004-2005 saniert und Einrichtung einer Begegnungsstätte.

In den Straßen einen alten Saab 96 entdeckt (gebaut 1960 - 1980, ehemaliger schwedischer Automobilhersteller)

Blick vom Radweg auf Ehrstädt

Schloss Bad Rappenau-Grombach

Kraichgauer Hügelland 

Schloss Bad Rappenau-Grombach

Der nächste Ort auf der Strecke ist

Grombach

Erstmals 856 erwähnt. Grombach wurde 1973 nach Bad Rappenau, Landkreis Heilbronn eingegliedert. Einwohner ca 1200. Liegt am Insenbach, der in die Elsenz mündet. Mit Grombach habe ich nun alle Orte der zu Bad Rappenau  gehörenden Gemeinden mit dem Rad angefahren. Die Bahnhofsgleise in Grombach sind ebenerdig erreichbar. Haltepunkt der S-Bahn.

Schloss Grombach

einstige Wasserburg  aus dem 13. Jhdt., Erbauer: die Herren von Grombach. Im Privatbesitz. Vom Schlossweg aus ein Blick auf das Schulhaus von 1889. 

Schloss Bad Rappenau-Grombach

Über Bad Rappenau, Bad Wimpfen, am Mühbachsee vorbei, geht es nach Hause. Nach Untereisesheim ein Blick vom Neckarsteg auf den Alten Neckar. 

Blick von der historischen Brücke auf den Neckar bei Neckarsulm

 

Rad:

Meckesheim - Neckarsulm

51km (plus 4km Anfahrt⬈492m ⬊352m ⤒289müNN  🕐 2:40 Std  


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