Ende Januar mit dem Pedelec unterwegs, mit Ziel "Asbacher Höhe" im kleinen Odenwald. Anfangs kam die Sonne etwas durch, aber bald verschwand sie wieder hinter den Wolken um dann am Nachmittag wieder zum Vorschein zu kommen.
Am Neckar geht es entlang nach
Bad Wimpfen
Cornelienkirche
im Volksmund auch Tillykapelle genannt. Laut Überlieferung kommt der Name Tillykapelle daher, da sie im Dreißigjährigen Krieg als Hauptquartier von Johann T'Serclaes von Tilly, dem obersten Herrführer, gedient hat. Die Kirche stammt aus dem 15. Jhdt. Im Innern mit mittelalterlichen Fresken und mit 2 kunstvollen Portalen ausgestattet. Anfang des 19. Jhdt. war der Abbruch beschlossen, der nicht erfolgte, ab 1902 wurde die Kirche restauriert, 1993 vollständig instand gesetzt und dient heute als evangelische Kirche.
Stiftskirche St. Peter
ein Meisterwerk der Kirchenarchitektur, sie steht auf dem Fundament einer ehemaligen Römerstadt mit Kastell. Die genaue Entstehung der Kirche ist nicht dokumentiert, die Kirche in der heutigen Form stammt aus dem 10. (romanisches Westwerk) und 13. Jhdt. (gotisches Langhaus und Chor). Die Stiftskirche gehört zum ehemaligen Benediktinerkloster, heute eine Bildungsstätte der Malteser und Übernachtungsmöglichkeit.
Blauer Turm
Das erste Mal, dass ich den Turm ohne Einrüstung fotografieren kann. Im Jahr 2022 war die 5-jährige Sanierung beendet.
Der blaue Turm ist einer der drei Bergfriede von der ehemaligen Königspfalz. Erbaut um ca 1210. Seine jetziges Aussehen erhielt er nach dem Brand 1848. Auf dem Turm wohnt ein Türmer und seit 1996 die erste Türmerin Deutschlands. Die 71-jährige erreicht ihre Wohnung über 167 Stufen.
Siegelsbach
Eine Gemeinde mit ca. 1800 Einwohnern, Landkreis Heilbronn. Durch Siegelsbach führt die Krebsbachtalbahn. Die historische Eisenbahn führt auf 17 km von Neckarbischofsheim bis nach Hüffenhardt und zurück. In Betrieb ist die Strecke von Mai bis September an Sonn- und Feiertagen. Nun wird die Bahnstrecke für den Öffentlichen Personennahverkehr reaktiviert.
Die evang. Kirche wurde 1776 eingeweiht. Die Orgel wurde 1818 vom Heidelberger Orgelbauer Anton Overmann erbaut.
über den Wagenbacher Hof und durch den Wald nach
Wollenberg
Ein Ortsteil der Stadt Bad Rappenau (LK Heilbronn). Liegt im Wollenbachtal. Der Wollenbach ist ein ca 10 km langer Bach mit Ursprung in Hüffenhardt und mündet bei Helmstadt in den Schwarzbach.
Auf dem dritten Foto sieht man den Radweg rechts (der nach dem Wald auf den letzten Metern asphaltiert ist) auf die Landesstraße einmünden. Hier informiert mich ein Schild über Straßenschäden, was mich zum schmunzeln bringt. Das Schild Straßenschäden sollte eher Straßenablagerungen heißen :-) Nun hoffe ich, dass mir kein Auto entgegen kommt.
Nach der Kurve vergeht mir das Lachen, die Straße ist gesperrt, aufgegraben, unpassierbar. Komoot und Google geben diese Straße als mit dem Rad befahrbar an, laut Karte gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Um mir einen genaueren Überblick zu verschaffen, benötige ich die Satellitenansicht der Gegend, leider mal wieder kein Empfang und keine Ansicht :-( Mein unweigerlicher Spruch: warum brauchen wir 5G wenn es immer noch Bereiche ohne Mobilfunkempfang gibt, das Ziel sollte zuerst eine grundlegende Versorgung aller Gebiete sein !! ?? Den Weg zurück und über Neckarbischofsheim - 13 Km Umweg für 160 Meter unpassierbare Strasse ? Letztendlich finde ich eine Möglichkeit meinen Weg fortzusetzen, bei einem Versuch der Blick auf den Wollenbach, der Zaun der mir den Weg wieder versperrt, ist nicht fotogen :-) Ein Bericht zu der Baustelle ⇒ stimme.de/regional/kraichgau/der-winter-bremst-die-baustelle-in-wollenberg-bei-bad-rappenau-nicht-aus
Geplant war, einige Gebäude im Ort zu fotografieren, ich will nur noch weiter und strample meinen Groll erst mal ab :-)
Weiter geht es entlang dem Wollenbach auf einem gut befahrbaren Radweg. In Flinsbach, ein Ortsteil von Helmstadt-Bargen (Rhein-Neckar-Kreis) ein Abstecher zum früheren Orchideengeschäft, bei dem ich vor über 20 Jahren meine Orchideen kaufte. Leider gibt es hier keine Orchideen mehr, dafür Koi's und Gartengestaltung.
Helmstadt-Bargen
eine Gemeinde mit ca. 3800 Einwohnern, die am Übergang des Kraichgaus zum Kleinen Odenwald liegt. Die Gemeinde besteht aus Helmstadt, Bargen und Flinsbach. Erstmalige Erwähnung von Helmstadt 782. Weithin bekannt ist Helmstadt für seinen Sauerkrautmarkt, mit rund 140 Markthändlern und Schaustellern, der am 3. Mittwoch im August stattfindet.
Von Helmstadt nach Aglasterhausen hat sich einiges getan, hier gibt es einen gut ausgebauten Fahrradweg. Auch in Bezug auf den Hochwasserschutz, sehe ich im Wollenbachtal und im Schwarzbachtal den erfolgten Bau vieler Regenrückhaltebecken. Es blieb nach dem Jahrhunderhochwasser 1994 nicht nur bei Absichtsbekundungen.
Es kommen die Erinnerungen an damals. Während dem Starkregen konnten wir nicht einmal über die Straße gehen um der Nachbarin zu helfen, da sich der kleine Bach zu einem reißenden Fluss verwandelt hatte. Wir lagen zum Glück einige Zentimeter höher und nach notdürftigem Abdichten der Türen und Wasser abschöpfen, gelang es, das Wasser im Haus auf einem Pegel von ca. 10 cm Höhe zu halten. Als die Wassermassen abflachten, unterstützten wir die Nachbarin, bei der das Wasser bis zum Hals stand. Meine Familie war telefonisch nicht mehr erreichbar, wir versuchten verzweifelt einen Weg zu meiner 10km entfernten Familie zu finden, es waren viele Straßen mit Geröll und Erde überschwemmt und unpassierbar. Letztendlich fanden wir einen Weg, erreichten die Autobahn und kamen über diesen Umweg zur Familie. Auch hier hatte sich ein unscheinbares Rinnsal, von der Waldhöhe kommend, zu einem reißenden Fluss entwickelt. Die Stadt wurde zusätzlich von der Schwarzbach geflutet. Die Häuser im Stadtkern standen bis zum Obergeschoss unter Wasser. Es war heftig, im Blick auf das Ahrtal, kamen wir besser davon.
Aglasterhausen
Nach der Abzweigung Reichartshausen kann man links von der B 292 weiterfahren, hier kommt man am Ortseingang von Aglasterhausen Richtung Schwarzach heraus oder man fährt rechts über die Brücke und parallel der B292 ins Industriegebiet. Diesen Weg wähle ich, nach einem Besuch des Friedhofes und des Bahnhof's geht es weiter zur Ortsmitte. Der Bahnhof ist, nach Schließung und Rückbau der Strecke nach Obrigheim, der Endpunkt der Schwarzbachtalbahn.
Die Gemeinde wird 1143 erstmalig urkundlich erwähnt. In der Gesamtgemeinde mit 3 Ortssteilen leben ca. 4800 Einwohner. In der Ortsmitte das Rathaus mit Marktplatz und Marktbrunnen, gegenüber die Evangelische Kirche.
Für die Pause unterwegs:
♦ Stadtauswärts Richtung Mosbach (Mosbacher Str. 6), lohnt sich ein Besuch der Bäckerei mit Cafe und Mittagstisch. Der Kuchen schmeckt vorzüglich :-)
Daudenzell
Ortsteil von Aglasterhausen seit 1. Jan. 1975. Erstmalige Erwähnung 976. Das Foto zeigt das Rathaus im Ort.
Asbacher Höhe
Am Ortsausgang von Asbach, zur Gemeinde Obrigheim gehörend, kommt es heute zu einer Rot-Weiß-Allergie, "nicht schon wieder" - Glück gehabt, die Strecke ist zwar Baustelle aber passierbar. Ein Abstecher zur Asbacher Höhe mit Blick zum Katzenbuckel, dem höchsten Berg im Odenwald.
Auf der Asbacher Höhe ist der historische Mörtelsteiner Kalkofen zu besichtigen. Weiter nach Obrigheim. Der Weg führt am Heiligenbach entlang und ist überwiegend gut ausgebaut.
Obrigheim
Die Gemeinde liegt am Neckar und feiert dieses Jahr das 1250-Jahre-Fest. Bekannt ist die Gemeinde auch durch das, am 11. Mai 2005 abgeschaltete, Kernkraftwerk (Archivfoto)
Bei der evangelische Friedenskirche am Dietrich-Bonhoeffer-Platz ist das Eingangstor verschlossen. Die Kirche wurde 1371 das erste Mal erwähnt.
Neckarzimmern
das stillgelegte Bahnhofsgebäude und das am 31. Juli 2016 stillgelegte Gipswerk. Das Gipswerk wurde im Mai 1914 von der BASF errichtet. Hier wurde der im Bergwerk gewonnene Gips zerkleinert und bis zum Weitertransport zwischengelagert.
Von Neckarzimmern bis nach Böttingen geht es entlang der B27. Gefahrloser ist es in Neckarzimmern auf die andere Neckarseite zu wechseln und den Neckarradweg zu benutzen. Warum tat ich das nicht? Auf der Karte entdeckte ich zwei Wege die etwas abseits von der Bundesstraße verlaufen. Der erste war kurz nach Neckarzimmern hinter der Bahnlinie. Es ist ein Graswanderweg der Bergwärts führt. Mir ist nicht nach Experimenten und so fahre ich wieder retour an die B27. Bei dem anderen Weg handelte es sich um einen Weg der über eine hohe Treppe abwärts erreichbar ist. Dieser Streckenabschnitt ist nun erkundungsmäßig abgehakt.