Anfang Februar (die Sonne war sich nicht schlüssig ob sie hinter den Wolken hervorkommen will) unterwegs auf dem Neckartalradweg nach
Bad Wimpfen
Reste der Stadtmauer mit Stadtgraben, Bollwerk, Zufluß zum Birkensee und Kanonenturm aus dem 16. Jhdt. Die Fachwerkhäuser stammen aus dem 16. Jhdt.
Katholische Kirche Hl. Kreuz, ehemalige Dominikanerkirche
Die Kirche ist die ehemalige Klosterkirche des Dominikanerklosters aus dem 13. Jhdt. Der Umbau zu dem heutigen Aussehen erfolgte im 18. Jhdt. Das Kloster wurde 1269 gegründet, aufgegeben im Jahr 1818. In Teilen des ehemaligen Klosters befindet sich heute das Hohenstaufen-Gymnasium, dass seinen Ursprung in einer mittelalterlichen städtischen Lateinschule hat. Die Orgel wurde von Johann Adam Ehrlich, der 1784 im Alter von knapp 81 Jahren verstarb, gebaut. Der Orgelbau erfolgte in den Jahren 1749-1752. Der Orgelbauer war für seine gute Qualität bekannt. Die Orgel der Stadtkirche ist ebenfalls von ihm und fast unverändert erhalten.
In Hohenstadt
entdecke ich zwei Selbstbedienungsautomaten. Bei dem einen kann man sich Torten und Gebäck auswählen und bei dem anderen gibt es allerlei Lebensmittel wie Nudeln, Kartoffeln, Eier, ... Hohenstadt ist ein Stadtteil von Bad Wimpfen.
Fünfmühlental
Am Anfang meiner Fahrt durch das Fünfmühlental liegt der Mühlbachsee. In dem Tal lagen ehemals 6 Wassermühlen die vom Mühlbach angetrieben wurden. Der Mühlbach entspringt bei Babstadt, durchfließt das Fünfmühlental und mündet nach ca. 12 Km bei Neckarmühlbach in den Neckar. Fünf der Mühlen sind noch erhalten: Maysack'sche Mühle, Siegelsbacher Mühle, Sommersmühle, Barthsmühle und Kugelmühle. Die Rappenauer Mühle existiert nicht mehr.
Bei der Sommersmühle mit dem privaten Damwildgehege lege ich einen Stopp ein, ein Foto vom Hirsch ist geplant. Am Anfang des Wildgeheges stehen die Gänse und beobachten.
Die Rehe und der Hirsch befinden sich am Ende des Geheges. Ein Paar kommt mit ihrem kleinen Jungen und füttert die Tiere. Rasch kommt Bewegung und Geschnatter in die Gänsegruppe und die Gänse bekommen vom Futter auch was ab.
Ich bin mit der Kamera voll auf den Hirsch fixiert. Ich will ein Foto wenn er zu mir blickt :-) Das nahende Geschnatter ignoriere ich, erst als von der Seite ein kräftiges fauchen kommt, blicke ich nach unten. Das darf doch nicht wahr sein !? Meterweit Platz und die Gänse machen mir den Platz streitig und fauchen mich alle Drei kräftig an. Meine Aussage "ich war zuerst da" beeindruckt sie nicht, sie kommen mir sehr sehr nahe. Der Klügere gibt nach und ich überlasse den Gänsen den Platz. Hej die eine Gans verfolgt mich und schnappt nach meinem Schuh. Sie hält sich anscheinend für sehr bedeutend ... Was ich in dem Moment so denke, incl. dem Vergleich mit bestimmten Mitmenschen, behalte ich für mich ... 😎 Sehr geehrte Gänse wenn ihr die Hauptrolle spielen wollt, ich lasse Euch gerne den Vortritt !
Die Gänse schnattern den Hirsch und die Rehe an, diese lassen sich auch nicht beeindrucken und fressen in aller Ruhe weiter.
Der Hirsch zieht sich zurück und ich positioniere mich zwecks Foto mit etwas Abstand von den Gänsen. Mein Blick wechselt zwischen Hirsch und Gänsen hin und her, die wollen mich tatsächlich wieder vertreiben. Der Hirsch hat anscheinend Mitleid mit mir und positioniert sich kurz in fotogener Pose. Irgendwie gelingen mir zwei Fotos und eines ist tatsächlich scharf :-)
Die Kamera eingepackt und weg von den Gänsen die sich hoch erhobenen Hauptes auf den Rückweg begeben. Für manche ist das Piesacken anderer das höchste Glück ...
Vom Ende des Fünfmühlentals bis Ortsende Neckarmühlbach fährt man auf einer gut befahrenen Kreisstraße.
Neckarmühlbach
ist ein Ortsteil von Haßmersheim und liegt im Neckar-Odenwald-Kreis. Im Ort befindet sich die Mittelalterliche Herberge zum Alten Marstall mit Übernachtungsmöglichkeiten im eigenen Schlafsack auf Feldbetten im Ritterlager, das nicht beheizt oder isoliert ist (grins genau richtig für mich) Für die Kälteempfindlichen gibt es Kemenaten die mit Heizung ausgestattet sind. Der Flyer dazu ⇒ Infos-Mittelalterliche-Herberge-pdf Über dem Ort liegt die Burg Guttenberg mit Greifvögeln, ein Besuch lohnt sich.
Heinsheim
ist ein Stadtteil von Bad Rappenau, Landkreis Heilbronn. Ein Abstecher zum Schloß Heinsheim. Das Betreten ist wegen Baustellenarbeiten nicht möglich bzw. untersagt. In der Vergangenheit soll sich hier eine Wasserburg befunden haben an deren Stelle 1725 die Freiherren von Racknitz ein Schloß erbauten und mit einem parkähnlichen Garten erweiterten. Im 20. Jhdt. wurde es durch Philipp von Racknitz zu einem 4 Sterne Hotel ausgebaut. Laut einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung wurde das Schloß von den Brüdern Bauer gekauft, die es zu Wohnungen umbauen.
Über die Eisenbahn-Fußgänger-Radwegbrücke die über den Neckar nach Bad Friedrichshall führt, radel ich nach Hause.