Anfang Oktober mit dem Zug nach Neckarelz, von hier durch Mosbach auf die Wanderbahn. Die Wanderbahn verläuft auf der ehemaligen Schienenstrecke von Mosbach nach Mudau die im Juni 1973 stillgelegt wurde und nun als Wander- und Radweg benutzt wird. Die Strecke ist gut ausgebaut und führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft.
Bei Krumbach verlasse ich die Wanderbahn und radle entlang der Strasse. Ein Stück kann ich durch den Wald abkürzen, bei dem Weg stellt sich bald die Frage: was ist besser, dieser Weg, der fahrraduntauglich ist, oder die Strasse mit reichlich Autoverkehr? In
Balsbach
entdecke ich diese hübschen Gesellen, da muss ein Fotostopp sein. Wenige Meter weiter Kunst am Wegesrand.
Von hier weiter auf dem Weg entlang und durch den Wald mit Ziel
Mülbener See
in 520 m Höhe, Ortsteil Mülben, Gemeinde Waldbrunn. Im 19. Jahrhundert wurde das Wasser aufgestaut um die Versorgung der nahegelegenen Mühlen zu gewährleisten. Als der See nicht mehr benötigt wurde, pflanzte man Bäume an die Stelle. Die Bäume wollten nicht recht anwachsen und so wurde wieder der See geschaffen. Bei niedrigem Wasserstand ragen die Reste der abgeholzten Bäume aus dem Wasser. Heute ist der See ein Erholungs- und Ausflugsgebiet.
Zwischen Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach (Ortsteile von Waldbrunn) befindet sich dieser Kreisel der die umliegende Landschaft darstellt: den Berg mit Steinbruch, Schiene und Lore und die Figur der Katze. Angeblich hat die Gestalt des Berges die damaligen Einwohner an den Buckel einer Katze erinnert und so kam der Berg zu seinem Namen.
Der Katzenbuckel
ist der Schlot eines erloschenen Vulkans, mit 626 m der höchste Berg des Odenwaldes und steht auf der Gemarkung Waldbrunn. Das Vulkanrelikt wurde 2013 als Geotop des Jahres ausgezeichnet. Der Katzenbuckel und seine Umgebung ist kühler und wird auch Winterhauch genannt.
Im Waldbrunner Ortsteil Waldkatzenbach lebte von 1839 bis 1845 Karl Drais, der Erfinder des Ur-Fahrrades. Zum
Katzenbuckelsee
Der See liegt auf ca 550 m Höhe, ist ein ehemaliger Steinbruch und ca 18 m tief, Abbau bis 1974. Hier beginnt der geologische Lehrpfad "Weg der Kristalle" der Infos über die Geologie des Katzenbuckels vermittelt.
Katzenbuckelschanze
die nach meinen Recherchen nicht mehr in Betrieb ist. Die Schanze wurde im Dezember 1950 von der Skizunft Katzenbuckel eingeweiht. Sprungweite war damals bis 15 Meter. Späterer Rekord: 40 Meter. Die Schanze wurde stetig um- und ausgebaut, 1995 Einweihung der Ganzjahres-K25-Mattenschanze mit Keramikanlaufspur. Letzter Umbau 2008. Kai Bracht, der spätere Juniorenweltmeister, startete hier seine Laufbahn.
Da ich auf der anderen Seite wieder abwärts will, muss das Rad mit - einfacher ist es das Rad am Parkplatz stehen zu lassen und den See, die Schanze und den Turm anzulaufen. Das letzte Stück zum Turm ist ein schmaler steiler, naturbelassener, steiniger Weg, max. 1 Mann breit.
Katzenbuckelturm
Der Aussichtsturm, 1821 errichtet, ist ca 20 m hoch und bietet einen wunderschönen Rundblick über die Landschaft. Ich zähle 90 Stufen und eine Taschenlampe mitnehmen, der Turm ist innen stockdunkel.
Bergabwärts wähle ich den Weg zur anderen Seite, er ist etwas breiter, teilweise mit Steinen und vorsichtig befahrbar, solange kein Gegenverkehr kommt. Am Waldrand entlang ist der Weg Richtung Parkplatz nur für Fußgänger und gespickt mit großen Schlaglöchern. Beim Restaurant besorge ich zwei Stück Kuchen für meinen anschließenden Überraschungsbesuch bei unserem Fotofreund.
Danach geht es Richtung Heimat, 8 km den Berg hinab: über Dielbach nach Schollbrunn. Ab Schollbrunn, vorbei am Lauerskreuz, bis zum Anfang des Hohwaldes auf der Nebenstrasse und ich lass das Rad sausen 😊 Zum Glück gibt es hier keine Ortsdurchfahrt mehr, sonst wäre ein Strafzettel sicher. Bergabwärts mit einem Gefälle von 6-13%, Spass pur, meine Bremsbeläge werden geschont. Ab dem Hohwald ist Bremsen angesagt, da nun ein Schotterweg mit querverlaufenden Wasserrillen bis nach Neckargerach folgt 😥
Unterwegs das Lauerskreuz mit der Sage und dem Blick zurück, die Häuser zwischen den Bäumen ist die Siedlung Lauerskreuz, die zu Neckargerach gehört.
Von Neckargerach über die Neckarbrücke nach Guttenbach und weiter entlang des Neckars bis nach Hause.
Radtour:
Mosbach-Neckarelz Bhf - Katzenbuckel - Neckarsulm
Gesamt: 90 Km ⬈1130m ⬊1080m ⤒626m üNN ⤓170m üNN 🕐 5:15 Std
Wegbeschaffenheit: ca 52 km Asphalt; ca 1 km Singletrail; Rest loser und fester Untergrund; ca. 25 Km auf der Strasse, Rest Rad- und Nebenwege