Mit dem Pedelec vom Wohnort in den Kraichgau unterwegs. Tja was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen :-)) Auf dem Weg nach Bad Friedrichshall zeigt das Tachodisplay nichts an, kaputt ? Nein, kein Strom, den Akku vergessen zu montieren, wieder zurück und Akku einklicken. Den Akku deponiere ich in der kühlen Jahreszeit in der Wohnung und das Rad steht in der Garage ...
Der erste Fotostopp in
Untereisesheim
Eine Gemeinde mit ca. 4200 Einwohnern. Erstmals 767 als Eisesheim in einer Urkunde des Kloster Lorsch erwähnt.
Die Kunibert Kirche im alten Ortskern, in der heutigen Form im 18. Jhdt. aufgebaut. Der Brunnen vor dem Rathaus ist noch im Osterschmuck (anklicken macht gross)
Mühlbachsee
als Dauerstausee des Mühlbachs zum Schutz vor Überflutungen der Gemeinde erschaffen. Der See lädt zum verweilen ein.
Weiter Richtung Dornetwald und über den Schellenberg. Der Dornetwald liegt zwischen Untereisesheim und Bad Wimpfen, u.a. bekannt durch die Schlacht im Dreißigjährigen Krieg (6. Mai 1622). Mein Weg führt mich heute nicht nach Bad Wimpfen, ich nehme den Weg am Michelbach vorbei zum
Seebuckelwald
der hinter Biberach entlang dem Gründelbach liegt.
Vom Seebuckelwald aus, kann man entweder auf die Straße nach Bonfeld abbiegen oder - ich sehe ein Radwegzeichen - den Weg von der Ziegelhütte aus, der oberhalb der Straße entlang führt, benutzen. Das Foto zeigt die "angenehme" Seite dieses Radweges der stellenweise durch Furchen, Matschlöcher und über Steine führt.
Bonfeld
Stadtteil von Bad Rappenau, im Kraichgau liegend. Der Kraichgau ist eine Hügellandschaft im Nordwesten von Baden Württemberg, auch als "Land der 1000 Hügel" bekannt. Neben Bad Rappenau zählen Bretten, Bruchsal, Eppingen und Sinsheim zu den größten Städten des Kraichgaus.
Erstmals nachweisbar ist der Name Bonfeld im Zusammenhang einer Siedlung die zur Namensgebung des Otto von Bonvelt führte. Das Geschlecht starb aus und an die Stelle traten die Herren von Helmstatt, die den Ort als Mannlehen des Hofstiftes Worms besaßen und ihn 1476 an die Herren von Gemmingen verkauften. 1806 kam Bonfeld zu Württemberg. Eingliederung nach Bad Rappenau am 1. November 1973.
Getreidespeicher
erbaut 1928 durch die Zuckerfabrik Heilbronn. Die Zuckerfabrik Heilbronn verlegte 1971 ihr Werk nach Offenau. Die Gebäude in Heilbronn wurden abgebrochen und die Wohnsiedlung Rosenberg entstand. Die Scheune rechts aus dem Jahr 1564.
Ehemalige Zehntscheune
der Freiherren von Gemmingen, 18. Jhdt. wird heute als Wohnhaus benutzt. Als Zehntscheuer wurde im Mittelalter ein Lagerhaus bezeichnet, dass für die Abgabe und Aufbewahrung der Naturalsteuer, das "Zehnt" (Abgabe des zehnten Teils vom Ertrag) eingesetzt wurde.
Aufnahmeorte beim anklicken oder darüber fahren
Historisches Gasthaus Krone
Das Portal ist auf 1786 datiert. Ehemaliger Bauherr: Johann Georg Nothwang. Eine Brauerei bestand bereits vor 1800 und es gab einen Bierausschank. Das Haus wurde von dem neuen Besitzer, der Familie Brüggemann in 3 Jahren umfangreich nach den Plänen des Architekten Michael Hilbert saniert und 2003 mit dem Denkmalschutzpreis Baden Württemberg ausgezeichnet. Das Gebäude wurde wieder als Gaststätte mit origineller Einrichtung von 1900 genutzt, ob es aktuell noch in Betrieb ist, konnte ich nicht herausfinden ⇒ umfangreicher Bericht zur Sanierung ab S. 47 bei Schwäbischer-Heimatverbund.de
Das historische Nachbargebäude wurde 2008 umfassend saniert und das Fachwerk freigelegt.
In Bonfeld gibt es noch einiges zu entdecken, aber ich will nach Treschklingen und der Himmel zieht sich immer weiter zu.
Treschklingen
Erste urkundliche Erwähnung 1232, Eingemeindung 1971 zu Bad Rappenau. Gehörte zum ehemaligen Kreis Sinsheim und seit der Kreisreform zum Landkreis Heilbronn.
- Gruftkapelle der Freiherren von Gemmingen, erbaut 1839 von Sigmund Johann Nepomuk von Gemmingen. Der Bau wurde notwendig, da Treschklingen damals evangelisch war und die Freiherren von Gemmingen katholisch. 1842 die erste Beisetzung, Charlotte von Gemmingen.
- Kriegerdenkmale auf dem Friedhof
- evangelische Kirche, 1582 errichtet
- Altes Rathaus von 1809
Zwischen Treschklingen und Fürfeld der Blick auf die Autobahn. Hier beginnt es zu regnen und so lasse ich meinen nächsten Fotostopp ausfallen und radel zurück nach Bonfeld. Einen Bäcker entdeckt und eine Kaffeepause eingelegt. Bei der Weiterfahrt hat der Regen zu Niesel gewechselt und wieder aufgehört.
Nun benutze ich die Straße statt dem Radweg (der nach dem Regen bestimmt noch unangenehmer zu fahren ist) um von Bonfeld Richtung Biberach zu gelangen. Der schnellste Weg nach Biberach ist auf der Straße (schmal und gut befahren). Angenehmer ist es bei der Ziegelhütte die Straße nach rechts zu verlassen und den Weg über den Seebuckelwald zu nehmen. Der Weg in den Wald ist schmal, mit schmalen Steg und bei Regen teilweise matschig. Im Wald sind es gut fahrbare Wege. Der untere Weg (Weidachweg) zählt zum Radwegnetz, ich entscheide mich für den Seebuckelweg. Entlang der Grillhütte mit der Murmelbahn, über den Hungerbergweg Richtung Autobahn. Gegenüber liegt Kirchhausen, ein Stadtteil von Heilbronn.
Folgt man dem Weg Richtung Autobahn, fährt man auf einem gut ausgebauten Radweg an Biberach vorbei. Für den Fotostopp wähle ich den Weg der in den Ort führt.
Biberach
1974 eingemeindet nach Heilbronn, ca 5000 Einwohner. 767 erstmalige urkundliche Erwähnung. Der Ort wurde mehrmals ausgeplündert und niedergebrannt: 1622 bei der Schlacht bei Bad Wimpfen, 1688 im Pfälzischen Erbfolgekrieg, 1707 im Spanischen Erbfolgekrieg. 1650 verkaufte Bad Wimpfen den Ort an einen französichen Generalmajor. 1681 Übernahme vom Deutschen Orden. 1806 kam der Ort zu Württemberg.
Der Biberbrunnen aus dem 17. Jhdt. besitzt noch seinen österlichen Schmuck und der Biber auf dem Brunnen sitzt im verborgenen, dafür zeigt sich der Osterhase. Der Biber ist im Wappen von Biberach enthalten.
Da ich mich etwas auskenne, verlasse ich die gut befahrene Durchgangsstraße bereits Am Ratsplatz und gelange über die Heisenbergstraße ins Gewerbegebiet und bin wieder auf dem asphaltierten Radweg entlang des Böllinger Bach Richtung Zuhause.
Kurz vor dem Neckargartacher Industriegebiet:
Der "alte" Weg führt, ohne Ampel, über die Wannenäckerstraße (Verbindungsstraße Industriegebiet Böllinger Höfe). Gefahrloser ist es, die Fuß-Radwegbrücke zu überqueren, die im August 2021 fertig gestellt wurde. Der anschließende (ebenfalls neu erstellte) Weg führt unter der Straße durch. Fährt man nach der Unterführung geradeaus weiter kommt man nach Neckargartach und z.B. zum Neckarradweg Richtung Heilbronn. Für Richtung Neckarsulm muss man scharf links abbiegen und gelangt zum Weg der unter der Bundesstraße durch wieder zum Neckartalradweg führt.
Was ich nicht verstehe, warum man die Schilder mitten auf den Weg stellt? Ansonsten ein Lob für die Entschärfung dieser gefährlichen Stelle.
Radstrecke:
Neckarsulm - Untereisesheim - Treschklingen - Biberach - Neckarsulm
44Km ⬈408m ⬊424m ⤒243üNN 🕐 2:20 Std (lt.teasi) 10,8m⬈/km