Tour über Siegelsbach zur Eduardshöhe

auf bekannten Wegen und ins Abenteuer Wald 

Januar 2025

Am Sonntag sollte es laut Wettervorhersage regnen, die Sonne blinzelt immer wieder durch die Wolken und so nutze ich den Nachmittag bei frühlingshaften Temperaturen für eine Tour.  Der Wind pfeift und sorgt für die notwendige Kühlung. Von Neckarsulm auf bekannten Wegen über Untereisesheim und die Höhenhöfe bis nach Hüffenhardt. Wandergruppen und Spaziergänger nutzen die Sonnenstrahlen. Von unterwegs:

Untereisesheim

Brunnen am Kelterplatz

Bad Wimpfen

Deutschland-Zentrale von Lidl auf 40.000 m2 Grundstücksfläche mit 22.000 m2 Bürofläche, ca. 1.800 Mitarbeiter. Einweihung Frühjahr 2021

Bad Rappenau

Wasserschloss. Ab hier scheint die Sonne dauerhaft

Siegelsbach

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1258. Siegelsbach wurde 1972 bei der Kreisreform dem Landkreis Heilbronn (HN) zugeordnet, vorher gehörte die Gemeinde zum ehemaligen Landkreis Sinsheim (SNH). 

 

Villa Grötzinger

Die Jugendstilvilla wurde 1897 errichtet und 1912 erweitert. Sie war das Wohnhaus der Familie Grötzinger. Ursprünglich hieß die Familie Samuel, der Namen Grötzinger wurde von Jacob Samuel gewählt, da 1809 die jüdischen Einwohner Badens erbliche Familiennamen annehmen mussten. Die alteingesessene Familie hatte ein hohes Ansehen im Ort. 1864 gründete Jacob Grötzinger in den Wirtschaftsräumen des Schlosses eine Seifensiederei. Sein Enkel Jacob stellte den Betrieb auf Fette und Öle um. Dessen Söhne Josef und Mosef erweiterten auf Produkte wie Schuh- und Wagenfett. Als die Fabrikationsgebäude zu klein wurden, verlagerte man den Betrieb außerhalb des Ortes, heute Bahnhofstraße. Niederlassungen bestanden u.a. in Mannheim, Köln und Amsterdam. Im Nationalsozialismus brachen die Geschäfte ein, die Familie verkaufte 1937 unter Wert an die Profitta-Werke und wanderte nach Amerika aus. 1939 Schliessung des Betriebes wegen Arbeitskräftemangel. 1947 als Hannemann & Co. wiedereröffnet, Hauptproduktion war Schmierseife, 1949 Schließung. Hans Schröder, ein Angestellter der Hannemann Werke,  gründete mit Eugen Mann 1951 die Mann & Schröder KG zur Herstellung von Fensterkitt. Hans Schröder entwickelte ein vollständiges Sortiment an Haushaltsreinigern. 1958 Erfindung und Start des ersten Haarsprays, das zum Riesenerfolg wird. 1959 die Umstellung auf Kosmetik- und Körperpflegeprodukte die inzwischen weltweit vertrieben werden.

In Siegelsbach gibt es auch einen Werksverkauf. Schade finde ich, dass das Firmengebäude von Mann und Schröder nicht mehr in pink gestrichen ist, das war vor Jahren immer ein Hingucker und sicher auch Diskussionsstoff :-)

Wasserturm 1927 erbaut knapp 18 m hoch

 

Ab Hüffenhardt neue Wege testen :-)  

Bei meiner Schleife im Wald ist kein Blick zum Steinbruch möglich (Schutzstreifen mit vielen Bäumen). Nach dem Wald sieht man etwas von den Gebäuden beim Steinbruch, der außerhalb von Haßmersheim liegt. 

Von hier sieht man auch Burg Hornberg auf der gegenüberliegenden Seite des Neckars.

Eduardshöhe 

ein beliebtes Wandergebiet oberhalb von Haßmersheim mit Walderlebnispfad. Von der Hütte hat man einen schönen Blick ins Neckartal mit der Neckarschleife.

Haßmersheim. Vorne re. die Baggerseen von Böttingen

Vorne Böttingen. Schloss  Horneck und Gundelsheim

Von der Eduardshöhe war der "kürzeste" Weg nach Neckarmühlbach geplant. Der Weg führt abwärts durch den Wald, ca 300 m vor der Einmündung in die Landesstraße wird meine Fahrt durch querliegende Bäume gestoppt. 

Der sehnsüchtige Blick nach unten zur Straße (da will ich hin) zu dicht und zu steil mit Rad :-) Schade, wäre ich Daniel Düsentrieb könnte ich über die Bäume fliegen und weiterfahren. 

So gibt es nur eine Richtung - wieder hoch zur Eduardshöhe und einen anderen Weg suchen. Von oben will ich nicht zurückfahren und auch nicht nach Haßmersheim. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe :-)))  Laut App gibt es noch zwei Wege nach unten zur Straße. Der erste scheidet aus. Der zweite Weg ist fahrbar und entpuppt sich im weiteren Verlauf als Matschweg. Große Freude als rechts ein geterrter Weg nach unten führt. Größere Wasserrinnen queren den Weg. Nach den Wasserrinnen wechselt der Weg in einen schmaleren steinigen Weg. Mein Gedanke: hoffentlich muss ich nicht wieder den Buckel hoch. Der Weg endet mit dem Wald und ich stehe vor einer Wiese. Am Ende der Wiese sind Häuser und wo Häuser stehen muss ja wieder ein Weg sein !? Also weiter, letztendlich lande ich auf der Landesstraße und fahre ab hier auf bekannten ! Wegen nach Hause. Bei meinem Radel bedanke ich mich für das sichere nach unten bringen und hoffe, dass wir noch viel miteinander erleben, Strecke 53 km mit Abenteuerfaktor :-)

 
 
 
Fotowelt Brigitte 0